Vom großen Traum zur Realiät
Nachdem sich die Hallensuche zum Um-und Ausbau Fuchurs als immer schwieriger erwies, mussten wir irgendwann in den sauren Apfel beißen und mieteten eine unromantische, teure Garage eines Garagenhofs. Aber immerhin ein Platz, um erst einmal die vordere Kabine zu entrosten, isolieren und auszubauen, bevor unser Drache dann zum Kabinenbauer kam. Denn die Kabine wurde schon fleißig von Tobi und Sam (www.sammit.eu) entworfen und geplant. Im Mai 2022 sollte es dann endlich losgehen. Fuchur’s erste große Fahrt, noch mit dem alten Feuerwehrkoffer auf dem Buckel, ging ins Allgäu. Dort verbrachte er dann knapp ein Jahr, um seinen Alukoffer maßgeschneidert zu bekommen. Diese Zeit war für uns im Ruhrpott eher eine Wartezeit, ein Träumen und Hoffen, dass wir bald selber aktiv an unserem Traum weiterarbeiten können. Wir nutzten die Zeit, um uns das Schweißen beizubringen und schon sehr genau zu planen, wie wir unser zukünftiges Zuhause ausbauen wollen.
Zum Glück haben wir in der Wartezeit eine passende Unterkunft für Fuchur’s Ausbau finden können und im März 2023 war es dann endlich soweit. Wir haben Fuchur mit neuer Kabine zu uns nach Hause geholt. Nun konnte es endlich losgehen.
Voller Elan und mit viel Kraft sind wir in das Projekt ‚Ausbau Fuchur‘ gestartet. Schleifen, grundieren, lackieren, Dämmungsplatten anpassen, schleifen, Dämmung kleben…Wochen und Monate verstrichen, wir arbeiteten und es passierte gefühlt nicht viel. Nebenbei die normale Arbeit, das Familienleben, andere Herausforderungen des Lebens und es schwanden Kräfte. Doch wir versuchten uns immer wieder in kleinen Auszeitmomenten an unseren Traum zu erinnern, schauten uns die Bilder von unserer vorherigen Reise im Alfred an und erinnerten uns daran, wofür wir all das tun. Für unsere Zeit als Familie. Für das Entdecken der Welt mit ihren kleinen und großen Wundern. Für unseren Traum.
In Schichten wechselten wir uns ab, arbeiteten bis spät in die Nacht oder starteten zum Sonnenaufgang. Schritt für Schritt kamen wir der Realisation unseres Traumes näher. Der doppelte Boden war eingezogen, die Wassertanks konnten eingebaut werden und irgendwann stand sogar die erste Wand und wir bakamen das erste Mal ein wirkliches Gefühl von dem Raum, in den wir bald einziehen werden.
Ab Oktober begann dann endlich der Möbelbau. Plötzlich wurde es wohnlich im Fuchur. Er wurde zu einem richtigen Zuhause und das Träumen davon, dass es bald losgehen soll wurde immer realer. Zum Jahreswechsel kamen dann wieder neue, große Fragen auf uns zu, die wir immer gern vor uns hergeschoben haben. Zulassung, Ummeldung zum Wohnmobil, Gastank, kleine ‚Details‘, wie Wasserleitung und Stromkabel. Doch wir nahmen all diese Hürden, motivierten und bauten uns gegenseitig immer wieder auf und waren irgendwann an dem Punkt, genau zu planen, wann es losgehen soll. Die Aufregung stieg. Der Stress auch. Abmeldung, Kündigung der Jobs, Anmeldung der Selbstständigkeit, halbe Auflösung der Wohnung. Und Alles neben dem Ausbau und dem Familienleben. Das war wohl rückblickend eine der größten mentalen Herausforderungen, unsere beiden Mädel im Boot bzw. am Drachen zu behalten. Sie teilhaben zulassen an dem ganzen Prozess, damit sie nicht die Vorfreude auf die Reise verlieren. Zum Glück sind sie zwei kleine Abenteurerinnen, zwei, die neugierig bei fast Allem mitmachen. Auch sie verbrachten in dem Jahr des Ausbaus viel Zeit im Fuchur, bauten so einige Kunstwerke mit dem Holzverschnitt und fuhren hunderte von Kilometern in der Runde um die Halle. Ohne sie zu motivieren, hätte unser Traum wohl nie so lebendig werden können. Doch wir haben es geschafft. Im Mai 2023 rollten wir los ins große Abenteuer Expedition Fuchur.